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Laboratoire n° 5: Kobourou Schools Dance Challenge: Körperlichkeit – Zombiefikation – Arbeit zu deZOMBIEfic(a)tion

transkontinentale Tanzpädagogik, Herstellen von win-win-win Situationen als empowerment, als Lohn-Arbeit und zu Unterhaltungszwecken





Tanzunterricht in Parakou, die Kobourou Dance Challenge. Ami „La Star“ möchte in Vergessenheit geratende Tänze tanzen und aktualisieren. Ami Tourè entwickelt das Projekt und bittet uly die Gelder aufzutreiben. Ami Tourè hat uly darauf hingewisen, man müsse üblicherweise noch Themen in den Anträgen definieren: beispielsweise «sexuelle Gesundheit, die Jugend im 21. Jahrhundert, Parakou die Stadt des Karabou»;
uly meint man bräuchte für Projektgelder-Anträge eher Donna Haraway, Emotionen in Zeiten von digitalen Interfaces und Transkontinentalität.

Eigentlich wollen wir einfach nur zusammen tanzen, uns beschäftigen und unser Wissen, das zusammen kombiniert unendlich dynamisch und explosiv ist, irgendwo schlau einsetzen.
Wir wollen mit Jugendlichen Perspektiven shiften und die Welt neu aufbauen und behaupten, dass man zum Beispiel mit Tanz doch irgendwie weiterkommt. So wie ami sich aus ihrer Situation geholt hat, sich Räume, schon angeeignet hat. Der Norden Benins, der sonst eher Vorzeichen einer konservativeren muslimischen Gesellschaft und deren Hegemonien trägt ist schon durchbrochen, eine andere Realität als Ausgangslage ist schon gesetzt. Oder so wie uly sich aus dem ostdeutschen Faschosumpf und dann aus dem zombie Mordor der Schweiz hat befreien dürfen.



 Dafür brauchen wir die Kobourou Dance Challenge. Ziel ist es, sich gemeinsam mit Schüler_innen in Parakou nicht nur mit zeitgenössichem Tanz, sondern auch mit traditionellen Tänzen aus dem Norden Benins auseinanderzusetzen. Dabei steht die Dekonstruktion der Basis der têkè Tänze im Vordergrund. Eine Technik des zeitgenössischen Tanzes im Kontext westlichen Afrikas ist es, sich die Tänze dekonstruiert wiederanzueignen. Wissen wird laufend transformiert, neu tradiert und der Körper entspricht selbst einem Archiv. Ami, die an verschiedenen rennomierten Tanzschulen (ècole des sables, Toubab Dialaw, Senegal; cdc La termitiere, Ouagadougou, Burkina Faso; Tanzcompagnie Walo, Cotonou, Benin) traditionelle und zeitgenössische Tänze studiert hat, untterichtet Tänze, formt Choreographien und erforscht Bewegungen.


 
uly war wie immer von Toures Vorhaben begeistert. Als sie bei der Recherche zu den têkè Tänzen zufällig auf Bilder mit Zombies stiess, war auch gleich klar, das hier weiter gemeinsam geforscht werden müsste. 



Sie erkannte ihresgleichen.
Zombies!


(Bei diesen screenshots handelt es sich um einen zufälligen Fund bei google Recherche zu teke Tänzen)
win-win-win
Tanz als dezombifizierende, als lebenserhaltende Massnahme und physikalischer Energiekatalysator. Anhand des Körpers kann vieles über die Gesellschaft erfahren werden. An der DDR Körperhaltung arbeiten viele Schichten und Ebenen. Social distancing ist gerade in der Schweiz kein neuartiges Phänomen, soziale Isolation und Depression sind elaborierte Alltagspraxis. Jetzt wird der Abstand nun einfach noch auf dem Boden markiert (statt vorher gefühlten 3 Meter, jetzt nur noch 1 Meter 50).



Perspektiven shiften
Voudou-Tänze Benins leben vom ständigen shiften der Perspektive. Das Erfahrbarmachen vom Perspektiven-shiften jenseits der logozentrischen Welt birgt eine Kraft in sich, die beides sein kann, Mystische Erfahrungswelt und mathematische Rationalisierung. Voudounsche Rhythmen, die in einer klaren Struktur angelegt sind und auf dem Zusammenspiel einer binären und triolischen Erfahrung basieren, die sich selber stets am Einholen ist, führt zu einer Orientierungslosigkeit, die die bekannte Ordnung zerstört und auf physikalischen Gesetzen beruhende Kenntnisse des Körpers wie Gleichgewicht, Gravity einsetzt, um dennoch nicht umzufallen. Diese Erfahrungen basieren auf Gesetzmässigkeiten die erklärbar sind und dennoch etwas Neues Hervorbringen. 
 
Mit dem Laboratoire n° 5 möchten wir uns mit dem revolutionären Potential des Perspektiven-shiftens auseinandersetzen und in schmerzhafte Gefilde bewegen, um sie zu überwinden:



Fragestellung 1
knowledge beyond eurocentrism / fernando coronil, suely rolik

wer bestimmt die Möglichkeitsbedingungen?



Fragestellung 2
dezombification total auf allen ebenen / metaphorisch, amerikanisches Fernsehen, Haiti Revolution

in die Momente reingehen, die am meisten weh tun

welche Bilder in welchen Farben werden bei wem abgerufen?



Fragestellung 3
wie kann in téké Tänzen hervorgebrachtes Perspektiven shifting hegemoniale Strukturen, die Ungleichheit produzieren, sprengen im Kontext der Museen und Theaterlandschaft?