laboratoire Nº3


Laboratoire n° 3 setzt sich mit unserer Zombie-Werdung auseinander, während wir uns allgemein mit Zombie-Werdung auseinandersetzten. Während wir planten, wie wir mit Hilfe von ami, jetzt neu auch als cyborg, die Welt von Zombies befreien könnten, wurden wir selber zu Zombies. Während wir mit Hilfe des Tanzes weniger Zombies sein wollten, wurden wir noch mehr zum Zombie.

Um die gemeinsame Zombie-Werdung zu verarbeiten, nahmen wir im Juni 2020 die Einladung von dem Theater Kaserne Basel an, im Format Kaserne Lokal zu spielen. So konnten wir auch die zu dem Zeitpunkt gesuchten 1000 CHF auftreiben, wir brauchten das Geld (teure Papiere).
Während ami es sich zum Ziel gesetzt hatte ganz Europa vom Zombie Dasein zu befreien (heute macht sie auch vor dem Norden Benins keinen Halt mehr) wurden wir alle zum Zombie, bevor wir dank des cyborgs dezombiefiziert werden konnten. Es kam vorübergehend zu einem Happy-End ähnlichen Erleben: Hoffnung und der Glaube, dass wir tatsächlich etwas ändern könnten und der cyborg nun berühmt wäre und daher irgendjemand mit den richtigen connections helfen könnte, ihr ein Visum für Europa zu besorgen (für das Schengen-Visum benötigt man entweder eine connections zu einer etablierten Institution, oder eine Privatperson die bürgt mit 20’000 Euro) . 

Videoaufzeichnungen aus Bamako (Januar 2020) werden auf die Leinwand geworfen, während wir die Fragmente unserer Choreographie zusammensetzen und unter der Leitung der als Cyborg anwesenden Choreographin ami performen. Dabei wäre der tänzerische Anspruch zentral, wenn ami nicht als Cyborg mit uns auf der Bühne stehen würde. So aber muss das Augenmerk vom Tanz weg auf die Versuchsanordnung verschoben worden und die Performance ist kein Tanzstück mehr.